Das Istituto Italiano di Cultura präsentiert das Buch von Laura Forti, Forse mio padre / Mein Vater, vielleicht, das von Ruth Mader-Koltay ins Deutsche für nonsolo Verlag übersetzt wurde.
Kurz vor ihrem Tod offenbart eine Mutter ihrer Tochter, dass der Mann, der sie aufgezogen hat, nicht ihr leiblicher Vater ist. Viele Verdachtsmomente aus der Vergangenheit fügen sich auf einmal zu einem Bild: die Mutter, eine jüdische Partisanin, die den jungen Mann, den sie während der NS-Besatzung kennenlernt, unmittelbar nach dem Krieg verlässt. Der junge Mann, vielleicht ihr Vater, der auf ungreifbare Weise präsent bleibt, in heimlichem Kontakt mit der Mutter. Die Tochter begibt sich auf Spurensuche und versucht, ihre Familiengeschichte zu rekonstruieren. Auf diesem Weg wird sie ihre eigene Identität neu entdecken und die Kraft finden, sich für die Zukunft zu öffnen.
Mein Vater, vielleicht ist eine literarische Auseinandersetzung der Autorin mit ihrer eigenen, konfliktreichen Familiengeschichte, das Porträt einer hinter ihrer scheinbaren Stärke sehr zerbrechlichen Mutter, eine Reflexion über ein Leben zwischen zwei Religionen, der katholischen und der jüdischen, und schließlich ein Roman über eine lange im Verborgenen gepflegte Liebe.
Laura Forti fesselt uns mit der Kraft ihrer Sprache. Chirurgisch präzise Worte, die tief in der Erinnerung graben und sich nicht scheuen, diese neu zu schreiben.
Moderation und Übersetzung: Antonio Pellegrino
In italienischer und deutscher Sprache
Laura Forti zählt zu den meistgespielten italienischen Dramatikerinnen im Ausland. Neben ihrer Tätigkeit als Theaterautorin und Schriftstellerin unterrichtet sie auch kreatives Schreiben. Als Journalistin arbeitet sie mit nationalen und internationalen Radiosendern und Zeitschriften zusammen, u.a. La Repubblica und Radio Svizzera. Für Einaudi hat sie zwei Bücher von George Tabori übersetzt und kuratiert. Bei Giuntina veröffentlichte sie 2019 ihren ersten Roman L’acrobata und 2020 den Roman Forse mio padre (Premio Supermondello 2021, Premio Mondello Giovani 2021 und Premio letterario Giovanni Comisso 2021). Bei Guanda sind die Romane Una casa in fiamme (2022) und La figlia inutile (2024) erschienen.
Veranstaltungsort: Buchhandlung Lehmkuhl, Leopoldstr. 45, 80802 München
Eintritt: 12,- Euro
Kartenreservierung unter service@lehmkuhl.net oder telefonisch unter 089/380 150 0
Foto: Laura Forti, © Lucia Baldini