#DestinazioneFrancoforte
„L’umanità è un tirocinio“
Zum diesjährigen roten Faden hat uns der italienische Schriftsteller Domenico Starnone angeregt, der in seinem letzten Essayband schreibt: ‚Zum Menschen wird man, Menschwerden ist ein andauernder Prozess ungewissen Ausgangs, und dazu trägt in nicht geringem Maße die Literatur bei‘. *
Über unser Menschsein nachzudenken bedeutet, die Beziehungen zu hinterfragen, die wir zu Anderen – zu Partnern, Eltern, Kindern, Gesellschaft, sogar der Natur – unterhalten. Im Umgang mit der Andersartigkeit unseres Gegenübers entdecken und stärken wir unsere Individualität. Dabei lernen wir auch unsere dunklen Seiten kennen, wir erkennen sie in den anderen Menschen und akzeptieren sie. Die Literatur ermöglicht es, uns in das Leben der anderen hineinzuversetzen, um die Fragen zu beantworten: Wer bin ich? Wer sind die anderen? Wer oder was ist das Andere?
Die Antwort darauf hängt oft davon ab, was wir in der Kindheit erlebt haben. Liebe in Übermaß kann uns in Beziehungen einsperren, die uns den Lebensraum einschränken. Sie kann dann ins Gegenteil umschlagen, und in Abneigung, Hass oder sogar in Gewalt eskalieren, wie wir heute leider zu oft sehen.
Die Qualität unserer Beziehungen innerhalb der Familie macht aus uns Erwachsene, die selbstständig und offen beziehungsweise ängstlich und verschlossen sind. Die Sprache, die wir verwenden (oder nicht verwenden), vermittelt unsere Art, Mensch zu sein. All dies wirkt sich darauf aus, wie sich die Gesellschaft insgesamt gegenüber den Anderen, dem Andersartigen, dem Fremden verhält.
Sprache hat die Macht, Wirklichkeit zu erschaffen, Literatur ist das Instrument, um sowohl unsere Welt zu verstehen als auch die Welt der anderen zu erfahren. Und darin besteht die Faszination, die das geschriebene Wort auf den Schriftsteller nicht weniger als auf den Leser ausübt.
(*Domenico Starnone, L’umanità è un tirocinio, Einaudi 2023)
Programm
Freitag 26. April
19.00 Uhr Eröffnung
Domenico Starnone, L’umanità è un tirocinio, Einaudi
Samstag 27. April
11.00 Uhr Giuseppe Antonelli, Dall’e-taliano all’IA-taliano, le nuove sfide della tecnologia
15.00 UhrLaura Pigozzi, Amori tossici, Rizzoli
17.00 Uhr – Jana Karšaiová, Samtene Scheidung, nonsoloverlag
19.00 Uhr Historische Krimis: Carlo Lucarelli und Harald Gilbers im Gespräch
Sonntag 28. April
11.00 Uhr Workshop: Ein Blick in die ÜbersetzerInnen-Werkstatt mit deutschen literarischen ÜbersetzerInnen Münchens
14.00 Uhr Nicolò Moscatelli, I calcagnanti, La nave di Teseo
15.30 Uhr Maddalena Vaglio Tanet,Tornare dal bosco, Marsilio
17.00 Uhr Alba De Cespedes / Sibilla Aleramo / Elsa Morante: ein Gespräch
mit Julia Eisele, Maja Pflug und Silvia Di Natale
In italienischer Sprache mit deutscher Übersetzung
Weitere Informationen unter https://ilfest.de/
Veranstaltungsort:
Neuhauser Trafo, Nymphenburgerstr. 171a
80634 Monaco di Baviera
Ticketpreise
Der Eintritt für Kinder ist frei
10,- € Einzelticket Erwachsene (gültig für ein Event)
8,- € Studenten – nur an der Kasse gegen Ausweisvorlage
34,- € Tagesticket Samstag
34,- € Tagesticket Sonntag
Hier geht’s zum Ticketverkauf >>>
ILfest – Italienisches Literaturfestival München wird von Elisabetta Cavani/ItalLIBRI und dem Italienischen Kulturinstitut organisiert, unter der Schirmherrschaft des Italienischen Generalkonsulats. Es wird durch das Kulturreferat der Stadt München gefördert.
Sponsoren: Air Dolomiti, Studio Italiano, Münchner Stadtbibliothek, Circolo Cento Fiori, Lions München Mediterraneo
Media-Partner: Adesso
ILfest 2024-Bild von illustracarte.it