Der Verein Associazione di Storia Contemporanea präsentiert das Projekt Lo specchio del racconto. Narrazioni e interpretazioni sulla storia delle donne, mit dem drei Ziele erreicht werden sollten: eine stärkere Sensibilisierung für die Geschichte der Frauen durch eine intensive Kommunikationsarbeit zwischen Italien und Europa; die Entwicklung einer Debatte, die sich auf die Themen der Frauengeschichte und Geschlechtergeschichte basiert; und ein aufmerksameres Verständnis für die Situation der Frau.
Gespräch
Marco Severini – Lidia Pupilli
Moderation: Paola Zuccarini, Forum Italia e.V.
In italienischer Sprache
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich unter Eventbrite >>>
In diesem Rahmen stellt die Vereinigung ihre beiden jüngsten Forschungsprojekte vor: Le fratture della memoria. Storia delle donne in Italia dal 1848 ai nostri giorni, von M. Severini, (Marsilio 2023) und Ventuno Parole Lemmario di storia e vita femminile nella contemporaneità (Millesettecentonovantasette edizioni, 2024)
Le fratture della memoria. Storia delle donne in Italia dal 1848 ai nostri giorni analysiert die letzten 175 Jahre italienischer Frauengeschichte mit dem Bewusstsein, dass der Weg – der die Frauen in die Öffentlichkeit und in die Moderne führte – besonders lang, komplex und steinig war.
In den letzten Jahrzehnten hat die Frauengeschichte sowohl in Italien als auch in anderen Ländern immer raffiniertere und effizientere Studien- und Forschungsinstrumente zur Verfügung gestellt, so dass die vorliegende Forschung die wichtigsten Etappen dieses Weges rekonstruieren will, wobei sich Analyse und Synthese abwechseln.
Im Mittelpunkt des Werkes stehen vergessene Ereignisse und Geschehnisse, Brüche in der Erinnerung sowie die Beziehung zwischen Erinnerung und Geschichte: eine wichtige und osmotische Beziehung, die grundlegend ist, um in der Kenntnis der Vergangenheit nützliche Schlüssel zur Interpretation der Gegenwart zu finden.
Das Werk Ventuno Parole Lemmario di storia e vita femminile nella contemporaneità brachte Historikerinnen, Juristinnen, Philosophinnen, Linguistinnen und Intellektuelle zusammen, um ein Forschungs- und Geschichtsverbreitungsprojekt durchzuführen, in dessen Mittelpunkt einundzwanzig Wörter stehen, welche die Geschichte und das Leben der Italienerinnen von heute charakterisieren: Die behandelten Themen gehören zu den wichtigsten für die aktuelle Situation der Frauen.
Marco Severini – PhD in Geschichte der politischen Parteien und Bewegungen (Universität von Urbino), Professor für die zeitgenössische Geschichte Italiens an der „Università di Macerata, Dipartimento di Studi Umanistici“ (Fachbereich für Geisteswissenschaften), und Gründer (2011) und Direktor des Verbands für Zeitgeschichte „l‘Associazione di Storia Contemporanea“. Seine Forschung konzentriert sich hauptsächlich auf die politische Geschichte und Geschichtsschreibung des Risorgimento und der Gegenwart. Er ist Direktor der Zeitschriften „Itineris“ und „Centro e periferie“, sowie Autor von rund dreißig Bänden, die sich mit Frauengeschichte, politischer Geschichte und Geschichte des Reisens der Gegenwart befassen. 1999 wurde er mit dem Band „La rete dei notabili“ (Marsilio, 1998) mit dem Nationalen Kulturpreis „Frontino-Montefeltro“ ausgezeichnet.
Lidia Pupilli – PhD in zeitgenössischer Geschichte des neunzehnten und zwanzigsten Jahrhunderts (Luiss, Roma-Università di Bologna), ist Gründungsmitglied und wissenschaftliche Direktorin des Verbandes für Zeitgeschichte „Associazione di Storia Contemporanea“, der weltweit 430 Mitglieder angehören. Sie hat über einhundert Werke publiziert, die sich mit der zeitgenössischen Geschichte Italiens befassen, und sich insbesondere mit den Frauenrechten und den politisch-intellektuellen und das Wahlrecht betreffenden Themen auseinandersetzen. Mit Marco Severini ha sie das Volumen “Dodici passi nella storia. Le tappe dell’emancipazione femminile” (2016) herausgegeben, das auch in Deutschland und den USA vorgestellt wurde.