Die mythische Gestalt des Dr. Johann Faust hält schon frühzeitig Einzug in die Kulturgeschichte Europas. Marlowes erste Bühnentransponierung um 1590 findet vier Jahrhunderte später ihren italienischen Pendant in Carmelo Benes „Faust-Burlesque“ von 1966.
Die freien Interpretationen in Frankreich, Portugal, Ungarn bis hin nach Russland vermehren sich in der Literatur von West nach Ost. Am stärksten erweist sich Fausts Nachwirkung in der Musik dank Liszts, Schumanns, Berlioz oder Gounods Kompositionen und Boitos Oper „Mefistofele“. Als europäischer Mythos fasziniert Faust auch Gustav Mahler, der sich bei seiner in München 1910 uraufgeführten „VIII. Symphonie“ inspirieren lässt. Als ein Gipfel der modernen Opernmusik erweist sich schließlich Busonis „italischer“ Faust in deutscher Sprache.
Eine Dokumentation auf Tafeln mit Bildern und Texten geht im Italienischen Kulturinstituts auf einzelne Auslegungen ein, die im Laufe eines halben Jahrtausends Fausts europäischen Ruhm begründet haben. In den Mittelpunkt der Schau rücken spektakuläre Bühnenbilder aus Giorgio Strehlers FAUST I. und II. im Teatro Piccolo di Milano sowie aus Aldo Trionfos „Faust-Burlesque“ im Teatro Stabile di Torino.
Eröffnung: 18. April 2018, 18:30 Uhr
Ausstellungsdauer: 19. April-19. Mai
Öffnungszeiten:
Mo.-Do.: 10-13; 15-17 Uhr
Fr.: 10-13.30 Uhr
Idee u. Konzept: Anna Zanco-Prestel – Marco Zanco
Foto: (C) Luigi Ciminaghi
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