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Ein deutsch-italienischer Abend mit den Lyrikern Federico Italiano und Jürgen Bulla

Über / Grenzen / Setzen

Man könnte denken, das lyrische sei ein leises Wort, eines, das untergeht im lauten gesellschaftlichen Getöse taumelnder europäischer
Ideen und wiedererstarkender Nationalismen. Aber gerade weil der
gedichtete Vers mehr ist als die alltägliche Bedeutung seiner Worte,
weil er sie übersetzt und in einen anderen Zustand hebt, kann er der
augenblicklich verrohenden Sprache neuer Grenzziehungen und
Fremdenfeindlichkeit etwas Nachhaltigeres entgegensetzen: Empathie,
Vertiefung, Anerkennung – ein Gleichgewicht. Poesie, wie sie etwa der
italienische Dichter, Übersetzer und Literaturwissenschaftler Federico
Italiano versteht, entzieht sich so nicht durch Schönheit ihrer
„Verantwortung des Realen“. Sie ist vielmehr im Gegenteil die
„Reparation eines Ungleichgewichtes“.

Foto: Federico Italiano © Daniel K. Zegnalek, Jürgen Bulla © Volker Derlath

In einen solchen poetischen
Dialog tritt Federico Italiano am 12. April mit dem Münchner Lyriker
Jürgen Bulla. Beide lesen aus ihren Werken – sowie aus denen des jeweils
anderen – diskutieren und gestalten gemeinsam einen Abend über die
besonderen, momentan verschiedentlich geprüften Freund- und
Nachbarschaften Europas, über Flucht- und Sehnsuchtsländer, über
literarische Grenzverwehungen und das Übersetzen als Anverwandlung des
scheinbar Fremden.

Federico Italiano, 1976 in
Novara geboren, lebt als Autor, Übersetzer und Herausgeber in München,
wo er Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft unterrichtet.
Seit 2016 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Österreichischen
Akademie der Wissenschaften. 2003 erschien sein erster Gedichtband Nella
costanza. Es folgten I Mirmidoni (2006), L’invasione dei granchi
giganti (2010) und L’impronta (2014). Unlängst ist eine Auswahl seines
lyrischen Werks erschienen, Un esilio perfetto. Poesie scelte 2000-2015
(Feltrinelli 2015). Seine Gedichte wurden ins Deutsche u.a. von Jan
Wagner übertragen. Zusammen mit Michael Krüger hat er eine Anthologie
der zeitgenössischen italienischen Dichtung herausgegeben, Die
Erschließung des Lichts. Italienische Dichtung der Gegenwart (Hanser
2013).

Jürgen Bulla lebt und arbeitet in München. 1999
erschien sein erster Lyrikband Glas. Zeitgleich beteiligte er sich an
der Übersetzung der Gedichte von Richard Dove und Michael Hamburger aus
dem Englischen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen seither die
Lyrik-Bände A8 Gedichte und Poolparty. Zusammen mit dem bildenden
Künstler Christoph Hessel veröffentlichte er 2011 Die neuen Nothelfer,
2014 Hotel Gabi. Zuletzt erschien Ich sehe noch Tellaro. Landschaften
mit und ohne Cara (Scaneg Verlag 2015).

Begrüßung: Klaus Kempf (Bayerische Staatsbibliothek)

Moderation: Fridolin Schley

Der Zugang zur Veranstaltung ist nur über die Rathauspforte (Nähe Fischbrunnen) möglich.
Einlass in die Juristische Bibliothek (Rathaus, 3. Stock, Zimmer 366) ab 18.30 Uhr.
Juristische Bibliothek
Marienplatz 8
80331 München

Ingresso libero, iscrizione obbligatoria a literaturportal@bsb-muenchen.de

  • Organisiert von: Literaturportal Bayern (BSB)
  • In Zusammenarbeit mit: Istituto Italiano di Cultura e Consolato Generale d'Italia di Monaco di Baviera